Brustbiopsiemethoden

Gibt es unterschiedliche Brustbiopsiemethoden?
Ja. Es gibt chirurgische Biopsien und verschiedene Nadelbiopsieverfahren.

Was ist eine chirurgische Brustbiopsie?
Bei einer chirurgischen Biopsie werden Veränderungen ganz oder teilweise operativ entfernt, um zu untersuchen, ob das Gewebe Krebszellen enthält.

Was ist eine Nadelbiopsie?
Bei einer Nadelbiopsie wird eine Nadel verwendet, die während der Gewebeprobenentnahme Zellen oder Gewebestücke aufnehmen kann.

Wie wird eine Brustbiopsie üblicherweise durchgeführt?
Bis in die 1990er Jahre hinein erfolgten Brustbiopsien i.d.R. chirurgisch, wenn Teile des Brustgewebes analysiert werden sollten. Heute erfolgen Biopsien i.d.R. minimalinvasiv mithilfe einer Biopsienadel.

Woher wissen GynäkologInnen/RadiologInnen, an welcher Stelle des Brustgewebes bei einer Brustbiopsie die Nadel einführt werden muss?
Die Mammographie- oder Ultraschallbilder dienen den ÄrztInnen als Grundlage für die Orientierung vor und während einer Gewebeprobenentnahme. Oft werden auch zusätzliche bildgebende Verfahren eingesetzt, wie z.B. MRT- oder stereotaktisch-geführte Biopsien. Bei einer stereotaktischen Gewebeprobenentnahme wird die Lagetiefe der verdächtigen Veränderung mithilfe von zwei, aus verschiedenen Blickwinkeln aufgenommenen, Mammographiebildern berechnet.

Ultraschallgeführte Brustbiopsie und unterschiedliche Nadeltypen
Die verschiedenen Nadeltypen haben unterschiedliche Bezeichnungen: 

1. Feinnadelaspiration oder Fine Needle Aspiration (FNA)

Die feinsten oder dünnsten in Deutschland traditionell verwendeten Nadeln, FNA bzw. Feinnadelaspiration, fangen nur Zellen einer verdächtigen Veränderung auf.

Ein Nachteil der FNA besteht darin, dass es im Prinzip unmöglich ist, allein mit Zellproben (Zytologie) zu entscheiden, ob ein Brustkrebs invasiv oder „in situ“ ist (Zellen, die nach Krebs aussehen, aber nicht zu streuen scheinen). Die Informationen, die eine FNA-Zellprobe liefert, bilden keine hinreichende Grundlage für die Entscheidung bezüglich einer geeigneten medizinischen Behandlung.

2. Stanznadelbiopsie oder Core Needle Biopsy (CNB)

Die allermeisten ultraschallgeführten Biopsien erfolgen mit einer Stanznadel bzw. einer Core-Nadel. Diese besteht aus einem inneren und einem äußeren Teil. Der innere Teil hat eine scharfe Spitze und ein Teil der Nadel ist hohl, so dass etwas Gewebe darin hängen bleibt, wenn der äußere Teil über den inneren Teil geschoben wird.

Stanznadelbiopsien haben sich als gute und zuverlässige Alternative zur diagnostischen Chirurgie erwiesen. Die diagnostische Treffsicherheit von CNB ist allgemein hoch.

Ein Problem der Stanznadeln ist aber, dass sie nur eine kleine Probenkammer für Gewebe haben, sodass etwas unsicher bleibt, ob die Gewebeprobe auch wirklich repräsentativ ist.

3. Vakuumassistierte Nadelbiopsie (VAB)

Vakuumassistierte Biopsie (VAB) kam in den 1990er Jahren auf, um den Problemen der Stanznadelbiopsie (CNB, s.o.) zu begegnen.

Auch bei der vakuumassistierten Biopsie (VAB) werden zwei Nadelhülsen übereinander verwendet. Der Unterschied besteht darin, dass die äußere Nadel hohl ist, eine seitliche Öffnung und eine feste Spitze aufweist. Die Innenkanüle rotiert und wird in das Gewebe eingeschoben und herausgezogen, um das Gewebe in die Probenkammer zu ziehen. Ein Vakuum saugt das Gewebe in die Nadel und in den Behälter, der mit der Nadel verbunden ist.

Ein im Vergleich zu CNB und FNA größerer Nadeldurchmesser sorgt auch dafür, dass die Gewebemenge größer ist als bei einer Stanznadel. Ein einziger Einstich ermöglicht mehrere Saugvorgänge und garantiert somit bessere Probenresultate. Der große Vorteil der VAB besteht darin, dass die bei der Biopsie entnommene Gewebemenge größer ist als bei allen anderen Nadeltypen und damit wahrscheinlich zur Vermeidung unnötiger Operationen beiträgt.

Ein Nachteil der Vakuumbiopsie sind wahrscheinlich das erhöhte Schmerz- und Blutungsrisiko während des Eingriffs und danach, sowie eine stärkere Neigung zu Hämatomen

Bei einer Nadelbiopsie sammelt die Nadel während der Gewebeprobenentnahme Zellen und Gewebestücke ein.